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Donnerstag, 12. Juni 2014, 20.00 Uhr, Filter 4 - culture affairs
Da lontano | Duo Stenschke-Svoboda
Holger Stenschke, Elektronik | Mike Svoboda, Posaunen & Tuba
Der Filter4 – eine ehemalige Filteranlage der IWB, derer Grundfläche zu 80 Prozent aus Sand besteht – bietet den beiden Musikern und dem Publikum eine unvergesslich spannende Atmosphäre, wo live-elektronische Werke ein- und ausklingen werden.
Programm
Jonathan Harvey (1939-2012)
Ricercare una Melodia (1984)
Version für Altposaune und live-Elektronik
Alvin Lucier (*1931)
WIND SHADOWS (1994)
for trombone with closely tuned pure wave oscillators
Karlheinz Stockhausen (1928-2007)
SOLO (1965/1966)
für Melodieinstrument und Rückkopplung
John Cage (1912-1992)
Cartridge Music (1960)
for amplified small sounds
Luigi Nono (1924-1990)
POST-PRAE-LUDIUM PER DONAU (1987)
per Tuba e live electronics
Vinko Globokar (*1934)
PRESTOP II (1991)
für Posaune und live-Elektronik
Holger Stenschke wurde 1975 in Kaiserslautern geboren. Nach dem Abitur studierte er zunächst Elektrotechnik/Toningenieur an der TU und KU Graz bevor er in den Studiengang Audiodesign zum Elektronischen Studio der Musikhochschule Basel wechselte, den er 2006 als Diplom Musiker MH abschloss.
2003 erhielt er ein Stipendium als Musikinformatiker und Sound Designer bei FABRICA MUSICA in Treviso/Italien. Im Anschluss daran übernahm er dort die Position des Audio Consultant; hier lagen seine Arbeitsschwerpunkte in den Bereichen Musikproduktion, Software-Entwicklung und künstlerisch-technische Realisation neuer Musiktheater-Produktionen. Holger Stenschke ist seitdem freiberuflich als Interpret Elektronischer Musik und Klangregisseur tätig und seit 2009 als Tonmeister am Institut für Musik und Akustik des ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe beschäftigt. Seit 2011 ist er zudem als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Musik Basel angestellt. In der Abteilung Forschung und Entwicklung betreut und koordiniert er Projekte im Forschungsfeld Kommunikation Mensch und Maschine.
Der Posaunist und Komponist Mike Svoboda wurde 1960 auf der Pazifikinsel Guam geboren, wuchs in Chicago auf und kam 1982 nach Abschluss seiner Studien dank eines Kompositionspreises nach Deutschland. Von entscheidender Bedeutung für seinen künstlerischen Weg war die elf Jahre währende Zusammenarbeit mit Karlheinz Stockhausen in den achtziger und neunziger Jahren. Durch den Austausch mit ihm und anderen Komponisten wie Peter Eötvös, Helmut Lachenmann, Martin Smolka, Benedict Mason, Wolfgang Rihm und Frank Zappa brachte Svoboda in den vergangenen 20 Jahren mehr als 400 Werke zur Uraufführung. Erst nach seiner Zusammenarbeit mit Stockhausen nahm Mike Svoboda das Komponieren selbst wieder auf. Seither erteilten ihm Orchester und Theater - darunter das Staatstheater Hannover, das Nationaltheater Mannheim, das Staatstheater Stuttgart -, aber auch andere Musikveranstalter wie der Südwest-Rundfunk Kompositionsaufträge für meist abendfüllende Werke. 2008 wurde Svoboda mit dem Praetorius-Preis des Landes Niedersachsen in der Kategorie "Musikinnovation" ausgezeichnet. Die Jury würdigte in ihrer Begründung, dass Svoboda sich "durch seine Ideen und Konzepte für die Weiterentwicklung der Musik und ihrer Aufführung international verdient gemacht" habe. Seit September 2007 ist Mike Svoboda Professor für Posaune und zeitgenössische Kammermusik an der Hochschule für Musik Basel.