
ÜBER UNS
Der Verein ist eine Sektion der Internationalen Gesellschaft für neue Musik.
Seit seiner Gründung 1927 ist er bestrebt, durch seine Konzerte ein breites Spektrum der aktuellen Musik zu decken.
„Schon die oberflächliche Durchsicht der Programme der ignm Basel belegt, dass die Vorstellung eines Pluralismus in der neuen Musik kein blosses Schlagwort ist. Es ist nicht mehr möglich, die Ziele einer Institution wie der ignm in einer ästhetisch oder programmatisch bündigen Absichtserklärung zusammenzufassen. Zum Glück: Im achten Jahrzehnt ihres Bestehens ist die Arbeit der Basler Sektion getrieben von der Idee, ein möglichst weitumfassendes Panorama des zeitgenössischen Musikschaffens zu zeigen, wobei «Pluralismus» nicht als Last, sondern viel eher als Lust am Facettenreichtum und an der Vielschichtigtkeit empfunden wird.
Diese Lust auszuleben ist nur möglich in enger Zusammenarbeit mit verschiedensten Institutionen, Ensembles, Veranstaltern und Akteuren neuer Musik in Basel und darüber hinaus.
Nicht Beliebigkeit und Indifferenz sind leitende Merkmale der Arbeit des ehrenamtlichen Vorstands, sondern verbindliche Neugierde und Leidenschaft: Ihr gaben sich die verschiedensten Persönlichkeiten der Basler Musik- und Kunstszene mit grossem Engagement hin. Ihnen und allen jenen, die durch ihre Mitarbeit, durch ideelle und finanzielle Unterstützung, durch ihre Arbeit als Interpretinnen und Interpreten unsere Veranstaltungsreihe erst möglich gemacht haben, sei herzlich gedankt.“
Michael Kunkel, August 2008.
Unserer Vorstand besteht zur Zeit aus:
MARIANNE SCHUPPE
Studium Bildender Kunst und Musik, Gesangsausbildung bei Jolanda Rodio, Michiko Hirayama .... ,interpretiert, improvisiert, schreibt und unterrichtet Gesang, Improvisation und Sprache im eigenen Raum, am Gymnasium Oberwil und als Gastdozentin an verschiedenen Hochschulen, Arbeitsschwerpunkt: Musik und Sprache sowie interdisziplinäre Kontexte, Solo CD Veröffentlichungen mit der Musik Giacinto Scelsis (New Albion) und Morton Feldmans (col legno), Texte zur Stimme in der preprint Reihe des Max Planck Instituts für Wissenschaftsgeschichte Berlin und im Akademie Verlag Berlin.
Marianne Schuppe präsidiert den Vorstand der ignm Basel seit Sommer 2014.

© Ute Schendel
LOUISA MARXEN
Louisa Marxen, 1982 in Luxembourg geboren, entwickelte schon recht früh Interesse an Zeitgenössischer Musik. Sie absolvierte ein Schlagzeugstudium in Frankfurt und Basel. Sie ist Gründungsmitglied vom Eunoia Quintett, in diesem Rahmen arbeitet sie eng zusammen mit Künstlern wie Isabel Mundry, Mike Svoboda und Roland Moser. Als Gastschlagzeugerin spielte sie bei renommierten Festivals für Neue Musik, dem Lucerne Festival, den Schwetzinger Festspielen, dem Eesti Muusika Päevad in Tallinn, etc.
Ein ganz besonderes künstlerisches Anliegen ist Louisa Marxen die Interaktion verschiedener Künste und die Zusammenarbeit mit Schauspielern, Tänzern und bildenden Künstlern.

CASPAR JOHANNES WALTER
Caspar Johannes Walter, geb. 1964 in Frankfurt/Main, hatte Kompositionsunterricht bei V. D. Kirchner (Wiesbaden), J. Fritsch und C. Barlow (Musikhochschule Köln, 1985-90).
Er erhielt bedeutende Preise, darunter 1. Preise im Bereich Orchesterkomposition (Irinoprize, Japan 1992; Wien Modern, 1995) und Ensemblemusik (Stuttgart, 1991) sowie Auszeichnungen wie das Stipendium Villa Massimo Rom und zuletzt 2000 den Förderpreis für Musik der Akademie der Künste Berlin. Die vom Deutschen Musikrat bei Wergo herausgegebene Portrait-CD mit Kammermusik von Caspar Johannes Walter erhielt 1998 den Preis der deutschen Schallplattenkritik. Sein Interesse als Interpret - er ist Cellist in dem 1991 von ihm mitbegründeten Thürmchen Ensemble - gilt vor allem jüngeren Komponistinnen und Komponisten aus den Bereichen der experimentellen Musik und des Musiktheaters.
2002/2003 war Caspar Johannes Walter composer in residence und Kompositionslehrer an der University of Birmingham, von 2006 bis 22013 war er Professor für Komposition an der Musikhochschule Stuttgart und seit 2013 ist er in gleicher Funktion an der Musik Akademie Basel tätig. Seit 2014 ist er Mitglied der Akademie der Künste Berlin. Dort betreut er zur Zeit das Projekt „Labor Beethoven 2020“, das als Reflex auf Beethovens „laboratorium artificiosum“ den Blick auf die junge Komponistengeneration und die Zukunft des Komponierens aus dem revolutionären Geist der Erneuerung musikimmanenter Ideen richtet.
Im Alter von 18 Jahren hat Caspar Johannes Walter 1982 für sich die Welt der Mikrotonalität als zentrales Thema der künstlerischen Arbeit entdeckt. Auslöser dafür waren die Lektüre von Partchs Genesis of a Music und ein Konzert mit einem vierteltönigen Streichquartett von Ivan Wyschnegradsky. Konstruktion und Bau von Instrumenten, das Ineinanderfließen der Parameter in der Mikrotonalität, Glissando und Geometrie, komponierte Differenztöne und Schwebungen, die Bedeutung kleinster Tonschritte für die Harmonie, die Symmetrie des harmonischen Raums in ober- und untertönigen Tonbeziehungen, Verwendung von Skordaturen, weit entwickelter Flageolett- und Mehrklangstechniken, Kompositionen in reingestimmten, mikrotonal temperierten und mitteltönigen Tonsystemen und Übertragungen mikrotonaler Ideen auf die Zeitebene im Konzept der rhythmischen und metrischen Dissonanz haben seine kompositorische Arbeit über die Jahrzehnte geprägt. Seit einiger Zeit forscht Caspar Johannes Walter über Fragen der Mikrotonalität. Aus der bis 1994 zurückreichenden kompositorischen Verwendung von Streichermultiphonics hat sich ein erstes größeres Forschungsprojekt entwickelt: das zahlentheoretische Verständnis der Flageolettmehrklänge auf klingenden Saiten, präsentiert auf dem von ihm geleiteten Kongress Mikrotonalität, Praxis und Utopie, Stuttgart 2011.
Mit dem Wechsel nach Basel hat sich das Engagement in der Forschung noch verstärkt. Als Mitinitiator des Bern-Basler Netzwerks Mikrotonal liegt Harry Partch im Fokus seines Interesses. Persönlich forscht er über die aus dem Vergleich verschiedener Tonsysteme gewonnenen Kriterien für eine harmonische Theorie im freien mikrotonalen Raum. Als Betreuer des Forschungsprojektes Studio 31 (Forschungsabteilung Basel) gehört außerdem die erweiterte Enharmonik des 16. Jahrhunderts zu seinen Spezialgebieten.

© Geeon Zörner
LARS HEUSSER
LIISA LANZREIN
GESCHÄFTSSTELLE
Liisa Lanzrein wuchs in der Nähe von Lausanne auf. Sie hat in Basel, Bern und Wien Musikwissenschaft, Kulturanthropologie und World Arts and Music studiert. In dieser Zeit hat war sie Praktikantin bei TOBS (Theater Orchester Biel Solothurn) und im Gare du Nord in Basel. 2017–2018 war sie am Projekt «Re-Set. Aneignung und Fortschreibung in Musik und Kunst seit 1900» der Paul Sacher Stiftung beteiligt. Seit 2015 ist sie Teil des Redaktionsteams für das Kulturmagazin «Stadtrand» auf RadioX und wirkt seit 2019 beim Festival Neue Musik Rümlingen in der Projektleitung mit. Im Januar 2023 hat sie die Geschäftsstelle der ignm Basel übernommen.