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4 KUMA
Vokalensemble Tradiophon

Katholische Kirche Heilig Kreuz, Binningen

22. Januar 2021, 20 Uhr

Im Norden Europas hat sich bis heute eine lebendige Gesangskultur mit einer beeindruckenden Fülle an Chor- und Ensemblemusik erhalten. Ohne Scheu vor Mikrotonalität und Nähe zur geistlichen Musikkultur entwickelt sich das zeitgenössische Musikschaffen auf diesem Grund.
Im Programm dieses Abends finden sich Vertonungen geistlicher Texte bei Galina Grigorjewa, textlose Mehrstimmigkeit in der Uraufführung von Liisa Hirschs Neubearbeitung des Werks Kuma sowie Mischformen im Umgang mit Text und Geräuschklängen in den Werken von Karin Rehnquist und Tatiana Kozlova-Johannes. Alle Kompositionen sind in der Schweiz zum ersten Mal zu hören.

Mit
Vokalensemble «Tradiophon» unter der Leitung von Sarah Hänggi

Programm
Werke von Galina Grigorjewa, Liisa Hirsch, Karin Rehnquist, Helena Tulve und Tatiana Kozlova-Johannes (alles CH UA)


Sarah Hänggi, geb. 1990 ist eine vielseitige, engagierte Chordirigentin, die an der Hochschule für Musik in Basel bei Raphael Immoos und bei Anders Eby an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf studierte. Zurzeit ist sie als Schulmusikerin im Gymnasium Laufental-Thierstein tätig und leitet u.a. den Basler Beizenchor, den Reiveille-Chor der Basler Liedertafel und den Gym-Chor des Gymnasiums Münchenstein. 2018 erhielt sie den Kulturförderpreis des Kantons Solothurn.

Das Vokalensemble «Tradiophon» ist ein 2016 gegründetes Ensemble aus dem Raum Basel, das sich aus professionellen Sängern zusammensetzt. Der Schwerpunkt dieser Formation liegt auf dem experimentellen 10 Umgang mit Traditionen, vor allem bezüglich ihrer Aufführungspraxis. Stilistisch konzentriert sich das Ensemble auf spätromantische acapella-Musik, acapella-Musik des 20. Jahrhunderts und spätromantische Werke für Chor und Orchester.

Liisa Hirsch (*1984) Liisa Hirsch studierte Komposition am Königlichen Konservatorium von Den Haag und an der Estnischen Akademie für Musik und Theater. Sie arbeitete als Musikdirektorin am estnischen Schauspielhaus und unterrichtete Komposition an der estnischen Akademie für Musik und Theater. Hirschs Musik zeichnet sich durch Klangempfindlichkeit, Reinheit der Form und einer forschungsorientierten Herangehensweise an Komposition aus. In ihrer Arbeit ist auch eine mikrotonale Reflexion zu beobachten. In letzter Zeit hat sie versucht, das konzentrierte Zuhören zu fördern. Hirsch hat Musik auch für Film, Tanz und Theater komponiert.

Galina Grigorjewa (*1962)studierte in Simferopol sowie am Konservatorium von Odessa. 1991 schloss sie ihr Studium bei Juri Falik am Sankt Petersburger Konservatorium ab. Nach der Heirat mit einem Esten studierte sie von 1994 bis 1998 an der Estnischen Musikakademie in Tallinn bei Lepo Sumera.
Grigorjewa lebt heute in der estnischen Hauptstadt als freischaffende Komponistin. Ihr Werk zeichnet sich vor allem durch Bezüge zur orthodoxen Kirchenmusik und früheuropäischer Polyphonie aus. Seit 1994 gehört sie dem Estnischen Komponistenverband (estnisch Eesti Heliloojate Liit) an.

Karin Rehnqvist (*1957) ist in Nybro aufgewachsen, einem Ort in der schwedischen Provinz Kalmar län und der historischen Provinz Småland. Von 1976-1980 studierte sie an der Königlichen Musikhochschule Stockholm zunächst Musikpädagogik, ehe sie ebendort von 1980-1984 ihr Kompositionsstudium absolvierte. Heute lebt und komponiert Karin Rehnqvist in Nacka in der Nähe von Stockholm.
Karin Rehnqvists Kompositionen zeichnen sich durch eine eigene Tonsprache aus, die ihren Vorrat sowohl in der traditionellen schwedischen Volksmusik als auch in den Wurzeln der europäischen Kunstmusik findet. Neben der Chormusik, für die sie besonders viel und gerne komponiert, sind Kammermusik und in letzter Zeit vermehrt sinfonische Konzerte ihre bevorzugten Gattungen. Inspirationsquellen für viele ihrer Werke sind neben literarischen Werken (inkl. Bibel), eigenen Erfahrungen (z.B. Expedition in die Antarktis), Kuriositäten (rückwärts abgespielte Polka) auch Texte von und über Frauen.

Tatiana Kozlova-Johannes (*1977) ist eine estnische Komponistin russischer Herkunft. 1995 beschloss sie, sich dem Musikstudium in Estland an der Georg Ots Tallinn Music School zu widmen. 1999 studierte sie Komposition an der Estnischen Akademie für Musik und Theater bei Jaan Rääts und Helena Tulve. mit Master-Abschluss. Tatjana Kozlova-Johannes hat sich in verschiedenen Meisterklassen weitergebildet, darunter Bartók Festival (Szombathelys, Ungarn), Workshop für junge Komponisten (Dundaga, Lettland), Internationaler Sommerkurs für Neue Musik in Darmstadt. Von 2003 bis 2004 studierte sie Komposition bei Fabio Nieder am Konservatorium G. Tartini in Triest, Italien.
Derzeit unterrichtet sie Komposition an der Georg Ots Tallinn Music School. In Zusammenarbeit mit Helena Tulve führt Kozlova-Johannes Meisterklassen von „Klangobjekten“ durch, die darauf abzielen, die Hörfähigkeiten zu entwickeln und wiederherzustellen. Ihre Werke wurden von mehreren renommierten Kollektiven in Estland und im Ausland aufgeführt, darunter Ensemble U:, Resonabilis, Estnisches Nationales Sinfonieorchester, ICTUS, Klangforum Wien, Ensemble Phoenix Basel und Neue Vocalsolisten Stuttgart.

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