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FR, 8. APRIL 2016, 20.00 - 22:00H

GARE DU NORD

 

SEGANTE

 

Werkeinführung mit Alfred Zimmerlin und Gerhard Wolfstieg

 

Tomas Bächli, Klavier  | Marit Beyer, Sprecherin  | Peter Schweiger, Sprecher

Gerhard Wolfstieg, Klangregie

 

Der Computer erlaubte dem schweizerisch-israelischen Komponisten Yehoshua Lakner, die Dimensionen Zeit, Bild und Klang produktiv aufeinander zu beziehen. Ab 1987 schuf Lakner mit dem C-64-Computer von Commodore «audio-visuelle Zeit-Gestalten» (AVZG), wie er diese von ihm neu kreierten Formen nannte.

Yehoshua Lakners spätes Hauptwerk ist die dreiteilige Komposition «SEGANTE» für zwei Computer, zwei Bildschirme, Sprecherin und Sprecher auf Texte von Giovanni Segantini und Tuvia Rübner, die 1999 zum 100. Todestag des Malers Giovanni Segantini entstand. «Segante» wurde Segantini von seinen Freunden genannt.

 

 

 

 

 

 

Einführung von Alfred Zimmerlin und Gerhard Wolfstieg

 

«Aleph Beth Gimmel» (1991/92) für Klavier

 

                                        ____________  PAUSE ca 25' _____________

 

«Segante» (1999) für zwei Computer, Bildschirm, Sprecherin und Sprecher

 

 

 

Yehoshua Lakner wurde am 24. April 1924 in Bratislava geboren und emigrierte 1941 nach Israel. Dort nahm er seine Musikstudien wieder auf und studierte bei A. U. Boscovich, Ödön Partos und Frank Pelleg an der Rubin-Musikakademie in Tel Aviv. Seit 1950 wirkte er dort als Lehrer.

Seine Werke (Flötensonate, Mouvement in F, Sextett für Holzbläser und Klavier, Toccata for Orchestra, Spiel der Zeit u.a.) wurden im In- und Ausland aufgeführt.

Im Jahr 1952 studierte Yehoshua Lakner bei Aaron Copland in Tanglewood, USA. Von 1959 bis 1960 arbeitete er mit Mauricio Kagel, Gottfried Michael König und Karlheinz Stockhausen im Studio für elektronische Musik des Westdeutschen Rundfunks in Köln. 1960 erschien Lakners Aufsatz «A new method of representing tonal relations» im Journal of Music Theory.

1963 übersiedelte Lakner mit seiner Familie in die Schweiz. Hier begegnete er Maria von Ostfelden, die als Regisseurin am Theater an der Winkelwiese in Zürich wirkte. Von 1965 bis zum Tod der Regisseurin 1971 komponierte Lakner die Bühnenmusik für sämtliche Inszenierungen von Ostfeldens. Er schuf aber auch Bühnenmusik für das Schauspielhaus Zürich, so zur Uraufführung von Bertolt Brechts Turandot, und für das Theater am Neumarkt. Im Weiteren komponierte er Filmmusik. Die meisten dieser Arbeiten für Theater und Film sind "musique concrète".

1974 bis 1987 lehrte Lakner am Konservatorium und an der Musikhochschule in Zürich.

Ab 1987 arbeitete Lakner vornehmlich an C-64-Computern an seinen «Audio-Visuellen-Zeit-Gestalten (AVZG)». Eine erste Aufführung fand 1989 im Musikpodium der Stadt Zürich statt. Später kam es zu weiteren Aufführungen beim Fernsehen DRS, u.a. mit der Komposition ostinatowestinato, an der "Electronic Imaging & Visual Arts"- Konferenz im University College in London sowie am Technorama Winterthur gemeinsam mit Bruno Spoerri, Martin

Hurni und Joel Chabade aus den USA. Seine AVZGs wurden 1991 im Rahmen der World-Music-Days der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik in Zürich vorgezeigt.

Lakners Schaffen wurde mehrfach ausgezeichnet, so u.a. mit dem Engel-Preis der Stadt Tel Aviv (1958), mit einer Ehrung des Zürcher Stadtrates für seine Bühnenmusiken (1969), mit dem Musikpreis der Salomon-David-Steinberg-Stiftung und mit einem Komponistenwerkjahr der Stadt Zürich (1987/88). 1998 hat er seine Musikhandschriften der Zentralbibliothek Zürich als Geschenk übergeben.

Yehoshua Lakner starb am 5. Dezember 2003 in Zürich.

 

 

 

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