Gare du Nord, Basel
9.2.23, 19:00
Sonar-Quartett; Sofia Labropoulou;
Neue transkulturelle Musik für Kanun und Streichquartett von Stefan Pohlit und Dimitri Papageorgiou
In Zusammenarbeit mit der griechischen Kanunistin Sofia Labropoulou erarbeitet das Sonar Quartett neue Auftragswerke von Stefan Pohlit und Dimitri Papageorgiou, sowie ein eigenes Rahmenprogramm, das die ästhetischen Zielrichtungen der Kompositionen an den Grenzen der Improvisation weiterspinnt. Vor dem Hintergrund der arithmetischen Tradition der Ägäis-Region steht nun die Entwicklung einer mikrotonalen Spielpraxis im Zentrum, auf die das moderne Kanun (Nachfahre des pythagoräischen Monochords) zurückgeht.
Mit Sofia Labropoulou stellt das Ensemble eine Persönlichkeit ins Zentrum, die das musikalische Erbe der europäischen und ägäischen Musiktradition in eine lebendige Praxis übersetzt hat. Die völlig unterschiedlich gearteten Blickrichtungen Papageorgious und Pohlits werden innerhalb des Programms in einem eigenen Improvisations-Laboratorium flankiert, das die rein subjektiven Perspektiven der Kompositionsstile im Spiegel der ebenso subjektiven «Interaktionskultur» des Ensembles umwandelt.
Das Rahmenprogramm stützt sich in Teilen ausserdem auf komponierte Werke der türkischen makam-Tradition, die das Ensemble eigenständig arrangiert und verfremdet, bevor diese sich mit den theoretischen Grundlagen der arithmetischen Tradition verselbständigen.
Das Konzert kann unter diesem Link auf SRF2 nachgehört werden. Es wurde am 15. März 2023 ausgestrahlt.